Übersetzungsplagiate

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Allgemein

Die Anfertigung von Übersetzungsplagiaten ist ein verbreiteter Betrugsversuch, von dem Akademiker häufig Gebrauch machen. Viele halten diese Form der Fälschung für schwieriger zu identifizieren, denn immerhin ist der Text in der Zielsprache eigenständig geschrieben. Vorhanden ist er jedoch in einer anderen Sprache und wurde lediglich übersetzt, was einem Falsifikat gleichkommt. Viele Studenten machen sich die Übersetzungsarbeit sogar noch einfacher: Sie greifen zu automatischen Übersetzungsdiensten wie Babelfish & Co., kopieren dort den Text ein und haben innerhalb eines Klicks die Übersetzung – allerdings in einer unstrukturierten und meist nur zu 50% korrekten Form. Gerade im wissenschaftlichen Sektor wird diese Art des Nachdrucks getrieben: Der Verfasser hofft, eine genügend fragwürdige Quelle entdeckt zu haben, damit die Fälschung nicht erkannt wird. Zahlreiche Berichte zeugen von so verfassten Doktorarbeiten – die Täter wollen natürlich unerkannt bleiben. Allerdings wissen viele nicht, dass gerade Wissenschaftler dubiose Bücher zum Thema ausfindig machen, deshalb sind zahlreiche solcher „Dissertationen“ auch als Fälschungen erkannt worden. Jedoch wird der Umgang damit kaum publik gemacht, sondern vertraulich gehalten. Sicherlich ist diese Form der Plagiatserstellung weniger gefährlich als etwa eine 1:1-Kopie aus dem Netz. Auch können konventionelle Plagiatserkennungsprogramme hier nicht sofort „sehen“, wo die eigentliche Quelle ist und ob übersetzt wurde. Wer es aber nicht geschickt anstellt und etwa direkt von der ersten Quelle, die in Google erscheint, kopiert, der kann durch Zufall entlarvt werden. Natürlich können Dozenten nicht manuell das gesamte Internet durchforsten, doch ein Wagnis ist diese Betrugsmöglichkeit dennoch. Der Student sollte sich gut überlegen, ob er diese Gefährlichkeit wirklich wagen will.