„The Ghost Writer“ (2010) – Fiktion oder biographisch wertvoll?

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Der Film aus den Effektschmieden der Babelsberger Studios in Potsdam zeigt, wie gefährlich Insiderwissen für einen Ghostwriter werden kann. Viele Berufskollegen dürften damals in den Kinos gesessen haben. Eine Menge musste gewiss schmunzeln: Keinem Ghostwriter bietet irgendwer 250.000 Dollar, um den Text eines toten Kollegen zu vollenden. Aber schön wäre das schon…

Auch ist es in der Realität nicht annähernd so gefährlich, als Ghostwriter für Prominente zu arbeiten. Die Aussage des Films stimmt allerdings, dass ein Ghostwriter einen kostbaren Wissensschatz erlangt. Deshalb ist Diskretion ein Kodex der Branche. Lebensgefährlich ist dessen Verletzung für niemanden. Aber dem Auftraggeber kann daraus ein langfristiger Schaden entstehen.

 

Warum Prominente Ghostwriter engagieren

Schreiben können Prominente gewiss. Ihr Leben kennen sie auch selbst ganz gut. Aber Prominente sind im Dauerstress zwischen Terminen, Vorbereitungen und Auftritten. Wenn sie ihre Autobiographie festhalten möchten, bliebe nur der Ruhestand – oder ein Ghostwriter. Als »Stimme« strukturiert der beauftragte Autor, was der Prominente ihm vorgibt.

Ghostwriter für Prominente bringen Organisationstalent für ihre Arbeit mit. Sie können Wesentliches von Nebenereignissen unterscheiden. Sie verstehen sich darauf, deftige Passagen leserfreundlich zu gestalten. Als Außenstehende haben sie einen objektiven Blick auf Kapitelwünsche des Prominenten. Und: Ghostwriter überraschen. Auch den prominenten Auftraggeber selbst.

 

Fragen, die aus einem Leben ein spannendes Buch machen

Jeder Ghostwriter kennt diese Form einer Auftragserteilung: »Hier sind alle Notizen. Erstellen Sie daraus eine ansprechende Biographie. « In der Regel halten prominente Auftraggeber einen tabellarischen Lebenslauf für ausreichend als Stoffsammlung. Manche begnügen sich mit hastigen Stichpunkten, die ihnen zwischen rotem Teppich, Hände schütteln und Show einfallen.

Der beauftragte Ghostwriter für Prominente sieht hier ein Gerippe, dem Knochen fehlen. Deshalb stellt er Fragen. Der Fragegrund erschließt sich aus Lücken oder Ungereimtheiten in den Notizen. Hier schließt sich der Kreis wieder zum Filmthema »The Ghost Writer«. Fragen können überraschen und gefährlich sein. Zwar in Wirklichkeit nicht für Leib und Leben, aber doch für das emotionale Gleichgewicht der Auftraggeber.

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